Der sechste peruanische Nationalen Wasserkongress – VI CONA PERÚ 2023 mit dem Titel „Wissenschaft und Ingenieurwesen des Wassers in einem sich wandelnden Umfeld“ fand vom 6. bis 10. November 2023 am Sitz des Ingenieurverbands von Peru (CIP) in Lima statt.
Diese Veranstaltung wurde gemeinsam vom Ingenieurverband von Peru (CD Lima – CIP), der Nationalen Ingenieursuniversität (UNI) und der Peruanischen Vereinigung für Wasser- und Umweltingenieurwesen (APIHA) organisiert.
Während des Kongresses präsentierte sich das NEWALIMA-Projekt mit dem Vortrag „Bestimmung des Potenzials für die kontrollierte Grundwasseranreicherung (MAR) im Tal des Flusses Lurin (Lima – Peru)“. Die Autoren dieser Präsentation waren M.Sc. Katharina Fesch und Dr. Stefan Stauder vom Technologiezentrum Wasser (TZW: DVGW), zusammen mit dem Ingenieur Christian León von der Universität Stuttgart.
Abstract
In Trockenperioden, wenn wenig Flusswasser zur Verfügung steht, nutzen viele Städte im Küstengebiet Perus lokale Grundwasserreserven zur Verwendung in der Landwirtschaft, Industrie und zur Versorgung der Bevölkerung. Allerdings sind in den Tälern der Flüsse Chillón, Rímac und Lurín viele Brunnen seit Jahren überbeansprucht, so dass die Förderungmenge erheblich reduziert werden muss. Eine Methode, um der Übernutzung langfristig entgegenzuwirken, ist die Technologie der kontrollierten Grundwasseranreicherung („Managed Aquifer Recharge“ MAR). MAR besteht in der kontrollierten Versickerung von Oberflächenwasser oder aufbereitetem Abwasser in den Untergrund und der damit verbundenen Reinigung während der Bodenpassage. Diese Praxis hat sich in vielen Teilen der Welt seit Jahrzehnten bewährt. Im Rahmen des NEWALIMA Projekts wird das Potenzial von MAR anhand von Versickerungsbecken im Luríntal. Einer der Hauptvorteile von MAR besteht darin, dass keine teuren und energie- bzw. wartungsintensiven Technologien erforderlich sind. Ein weiterer Aspekt der Forschung besteht darin, die Reinigungskapazität des Bodens zu bewerten, indem die Auswirkungen der Infiltration von Oberflächenwasser und möglicherweise behandeltem kommunalem Abwasser in den Grundwasserleiter analysiert werden. Zu diesem Zweck werden periodisch analytische Probenahmen von mehr als 30 physikalisch-chemischen Parametern und anthropogenen Spurenstoffen durchgeführt. Die bisher erzielten Ergebnisse lassen erwarten, dass MAR im Lurintal in größerem Maßstab mit Flusswasser während der Hochwassermonate (Januar bis März) und möglicherweise mit geklärtem Abwasser aus kommunalen Kläranlagen umgesetzt werden könnte. Dies erfordert jedoch eine permanente Überwachung sowohl der Qualität des versickerten Wassers als auch des entnommenen Grundwassers.
Schlüsselwörter: kontrollierte Grundwasseranreicherung, MAR, Grundwasser
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