NEWA-LIMA

Optimierung von Tropfkörperanlagen für die Abwasserbehandlung in Peru: Bewertung bestehender Anlagen im Rahmen des Projekts NEWA-LIMA

Tropfkörpersysteme zur Abwasserbehandlung zeichnen sich durch ihre einfache Betriebsweise, geringe Kosten, minimalen Wartungsaufwand und Langlebigkeit aus. Darüber hinaus ermöglichen sie ein flexibles modulares Design und bieten eine hohe Energieeffizienz. Diese Systeme können durch biologische Prozesse sowohl die Kohlenstoffelimination als auch die Nitrifikation erreichen, was sie vielseitig für die Abwasserbehandlung macht.

In Peru werden Tropfkörper in verschiedenen Regionen zur Behandlung von kommunalem Abwasser eingesetzt. Im Rahmen des Projekts NEWA-LIMA wird eine Evaluierung von vier Kläranlagen durchgeführt, die diese Technologie in ihre Prozesse integriert haben. Hierfür wurde ein umfassender Plan erstellt, der Feldbesuche, Probenahmen und Interviews umfasst, um den aktuellen Zustand der Anlagen zu bewerten. Die gewonnenen Informationen ermöglichen ein detailliertes Verständnis ihres Betriebs und die Identifizierung von Möglichkeiten zur Optimierung ihrer Betriebseffizienz durch Simulations- und Kalibrierungsstudien.

Die an der Studie beteiligten Unternehmen sind die kommunalen Versorgungsbetriebe der Hochlandprovinzen Ayacucho (Servicio de Agua Potable y Alcantarillado de Ayacucho – EPS SEDAAYACUCHO S.A.), Cusco (Empresa Municipal de Saneamiento Básico de Cusco – EPS SEDACUSCO S.A.), Sicuani (Empresa Municipal Prestadora de Servicios de Saneamiento de las Provincias Altoandinas – EMPSSAPAL S.A.) und das staatliche Trink- und Abwasserunternehmen von Lima (Servicio de Agua Potable y Alcantarillado de Lima – SEDAPAL S.A.).

Obwohl es verschiedene Technologien zur biologischen Abwasserbehandlung gibt, wie z. B. die Aktivschlammverfahren und die anaeroben UASB-Reaktoren (Upflow Anaerobic Sludge Blanket), die implementiert wurden, um die wachsenden Anforderungen an die Behandlungsmenge und -qualität zu erfüllen, haben sich diese Technologien im Laufe der Zeit ebenfalls weiterentwickelt. Ein Beispiel für diese Entwicklung sind Tropfkörper, die ursprünglich mit Steinfüllungen betrieben wurden und heutzutage durch PVC-Module modernisiert wurden. Diese Module bieten mehrere vergleichende Vorteile, darunter eine höhere Druckfestigkeit und ein größeres Hohlraumvolumen, was ihre Stapelbarkeit erleichtert. Darüber hinaus ermöglicht ihre größere spezifische Oberfläche die Handhabung höherer organischer Belastungen, was die Effizienz des Prozesses erhöht. . Diese Systeme sind besonders geeignet für Regionen, in denen die Energieversorgung unzuverlässig ist, aber ein ausreichendes hydraulisches Gefälle und genügend Platz für ihre Installation vorhanden sind.

Durch die Entwicklung von Überwachungsplänen, Pilotanlagen, technisch-wissenschaftlichen Studien und Schulungsprogrammen zielt das Projekt NEWA-LIMA darauf ab, das Potenzial zur Wiederverwendung von behandeltem Abwasser steigern und sie als Ressource in den Wasserkreislauf zu integrieren. Ziel ist die Wiederverwendung z.B. für die Bewässerung von Grünflächen oder in der Landwirtschaft oder auch zur künstlichen Grundwasseranreicherung.

Die Untersuchung der Tropfkörperanlagen im Rahmen des Projekts NEWA-LIMA wird vom Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft (ISWA) der Universität Stuttgart geleitet und in Zusammenarbeit mit der Firma Brentwood Europe GmbH durchgeführt.

Fotos: Tropfkörperfilter mit PVC-Modulen. ©Brentwood

Fotos: Das NEWA-LIMA-Team besucht das Unternehmen EMPSSAPAL S.A. in Sicuani, Ayacucho, Peru. © EPS EMPSSAPAL S.A

Titelbild: Besuch des NEWA-LIMA-Teams bei der Firma EMPSSAPAL S.A. in Sicuani, Ayacucho, Peru

Verfasst von: Alicia Minaya